Fotografie als Teil der Kampagne

Annalena Baerbock und Marcel Emmerich beim Besuch der Synagoge in Ulm

Wenn Wähler:innen heute politische Entscheidungen treffen, geschieht das oft nicht allein über Wahlprogramme oder Talkshows. Es geschieht über Bilder. Bilder, die hängen bleiben. Bilder, die Emotionen auslösen. Bilder, die Nähe schaffen — oder eben nicht.

Ich habe in den letzten Jahren verschiedene Politiker:innen von Bündnis 90/Die Grünen fotografisch begleitet. Darunter Alex Maier, der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands, oder Marcel Emmerich, der heute Mitglied des Bundestags ist. Auch Cem Özdemir stand bereits vor meiner Kamera — der zuletzt als Kandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg bestätigt wurde. Was all diese Termine gemeinsam hatten: Es ging nie nur darum, ein schönes Foto zu machen. Es ging darum, Vertrauen sichtbar zu machen.

Fotografie im Wahlkampf ist politische Kommunikation

Alex Maier im Fernsehduell bei der Filstallwelle

Ein Wahlkampf besteht heute aus Tausenden digitalen Berührungspunkten. Social Media, Presse, Website, Plakate. Und alle diese Kanäle brauchen Bilder — und zwar nicht irgendwelche. Sondern solche, die authentisch, nahbar und professionell sind. Bilder, die nicht inszeniert wirken, aber dennoch Wirkung entfalten.

Was das bedeutet?

Nicht einfach „draufhalten“ – sondern mitgehen. Zuhören, beobachten, vorausahnen. Ich bin nicht nur stiller Begleiter, sondern visuell denkender Teil des Teams. Ich bewege mich mit, kenne die Dynamik solcher Termine und weiß, wann ich präsent sein muss – und wann gerade der Raum für echte Momente entsteht.

Es geht darum, die kleinen Gesten ebenso einzufangen wie die großen Auftritte:

Das spontane Lächeln im Gespräch mit einer Schülerin. Der Moment, wenn jemand nachdenklich aus dem Fenster blickt, bevor es auf die Bühne geht. Die ausgestreckte Hand beim Bürgergespräch. Der Blickkontakt, der Vertrauen zeigt.

Diese Zwischentöne sind es, die eine politische Persönlichkeit nahbar machen. Sie lassen sich nicht planen – aber sie lassen sich sehen, wenn man mit wachem Auge und Respekt dabei ist. Genau das ist mein Anspruch als Fotograf im Wahlkampf: nicht nur dokumentieren, sondern Bedeutung sichtbar machen.

Ein starkes Team — mit klaren Rollen

Ein erfolgreicher Wahlkampf lebt von einem eingespielten Team: Menschen, die strategisch denken, kommunizieren, organisieren, reagieren. Jeder bringt seine Expertise ein – und genau darin liegt die Stärke.

Als Fotograf bin ich Teil dieses Teams.

Ich denke visuell mit, bin nah dran, aber nie im Weg. Ich halte Momente fest, die im Trubel eines langen Tages leicht übersehen werden – und mache sie sichtbar. Nicht, weil das Team es nicht könnte, sondern weil der Fokus verständlicherweise woanders liegt: auf Inhalten, Begegnungen, Planung.

Meine Rolle ist es, die Kommunikation zu unterstützen – mit Bildern, die wirken.

Verlässlich, schnell verfügbar und im Stil abgestimmt auf die Botschaften der Kampagne. So entsteht nicht nur ein visueller Rückblick, sondern eine stringente Bildsprache über alle Kanäle hinweg.

Warum Smartphone-Bilder nicht reichen

Cem Özdemir und Marcel Emmerich in der Sirgensteiner Höhle

Natürlich hat heute jeder ein Handy in der Tasche. Und ja, manchmal können auch spontane Schnappschüsse stark sein. Aber: Gute Wahlkampfbilder brauchen mehr als Glück. Sie brauchen ein Gespür für Licht, Timing, Perspektive — und für den Menschen im Mittelpunkt.

Wer professionell fotografiert wird, wirkt professionell. Wer wiedererkennbar kommuniziert, wird als konsequent wahrgenommen. Das kann entscheidend sein, wenn es um das Vertrauen von Wähler:innen geht.

Haltung zeigen — auch visuell

Ich glaube daran, dass Bilder Haltung zeigen können. Dass sie uns helfen, politische Inhalte greifbar zu machen. Und dass sie ein Werkzeug sind, um zu verbinden — nicht nur zu überzeugen.

Ein paar Einblicke in meine bisherigen Projekte:

Und wer weiß — vielleicht bringen meine Bilder ja ein bisschen Glück mit. Bisher haben jedenfalls alle ihre Wahlkämpfe gewonnen 😉

Thomas B. Jones

Thomas B. Jones ist deutsch-amerikanischer Fotograf, Autor und visueller Geschichtenerzähler mit Sitz in Kirchheim unter Teck. Sein Fokus liegt auf Porträt- und Reportagefotografie – immer auf der Suche nach authentischen Momenten und echten Geschichten. Neben seiner Arbeit für Unternehmen und Agenturen widmet er sich freien Projekten, die gesellschaftliche, politische und persönliche Themen beleuchten. Seine Reportagen erzählen vom Alltag, vom Wandel und von Menschen, die das Besondere im Alltäglichen sichtbar machen.

https://www.thomasjones.de
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